Lydia und Heinz Rühl Stiftung



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in memoriam Friedrich Blum





        Friedrich Blum



Am Donnerstag, dem 17. September 1998 ist Friedrich Blum in den frühen Morgenstunden verstorben.


Noch am Abend zuvor hatte er Termine für den nächsten Tag vereinbart. Er ist mit seinen Gedanken und Plänen für die kommenden Tage und Wochen am Mittwochabend eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.

Friedrich Blum ist 72 Jahre alt geworden. Seine Frau Katharina geb. Weymann hat er nur um fünf Monate überlebt.

Bei seinem Rückblick anläßlich seines 70. Geburtstages hat Friedrich Blum seine Kindheit und Jugendzeit in die Abschnitte  Schule, Arbeitsdienst, Kriegsdienst und Gefangenschaft unterteilt. Er hat seinen Jahrgang als die mißbrauchte und verratene Generation bezeichnet, die aus der Perspektive des kleinen Landsers noch den schrecklichen Rest des 2. Weltkrieges erlebt habe.

Aber er hat auch, wie viele seiner Generation, die Tatsache, daß er noch einmal mit dem Leben davongekommen war, als Geschenk angenommen und zugleich als Verpflichtung gesehen, auf der Grundlage seiner christlichen Überzeugung seinen Beitrag zum Neuaufbau unseres Landes zu leisten.

Nach dem Studium der Pädagogik war er zunächst als Volksschullehrer und nach bestandener Zusatzprüfung als Realschullehrer in Duisburg tätig, bevor er 1962 an die Realschule nach Voerde ging.

Im Jahre 1964 wechselte er in den Dienst der evangelischen Kirche im Rheinland und übernahm dort das Referat für Realschulen. Später wurde er Landeskirchenrat und Dezernent für Schulfragen. Sein Amtsbezirk reichte von Trier im Süden bis nach Kleve im Norden.

Neben seinen umfangreichen beruflichen Pflichten hat er sich in Christengemeinde und Bürgergemeinde in vielfacher Hinsicht engagiert.
   
So diente er der evangelischen Kirchengemeinde Voerde von 1965 bis zu seinem Tode als ordinierter Predigthelfer. In dieser Eigenschaft hat er viele Gottesdienste und Predigten gehalten. Von 1964 bis 1975 wirkte er als Presbyter und Kirchmeister seiner Kirchengemeinde.

Er war lange Jahre Mitglied des Kuratoriums der Graf-Recke-Stiftung und hat sich hier für die Belange schwer erziehbarer Kinder und Jugendlicher eingesetzt.

In Anerkennung seiner Verdienste  hat der Bundespräsident ihm das Bundesverdienstkreuz    1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen.

Als sein Freund Heinz Rühl im Jahre 1991 schwer erkrankte, hat Friedrich Blum ihm als sein Generalbevollmächtigter mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er hat es durch seinen unermüdlichen Einsatz  ermöglicht, daß Heinz Rühl bis zu seinem Tod in seinem Haus wohnen konnte.
Alls sein Testamentsvollstrecker hat er den umfangreichen Nachlaß mit großer Umsicht geordnet und entsprechend dem letzten Willen seines Freundes verwaltet und verteilt.

Die von Heinz Rühl in seinem Testament errichtete Lydia und Heinz Rühl - Stiftung hat er als Kurator durch seinen Ideenreichtum mit Leben erfüllt.

Seit 1990 war Friedrich Blum Mitglied des Lions-Clubs Voerde/ Niederrhein.

Friedrich Blum besaß die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, Menschen zusammenzuführen, zum Gedankenaustausch anzuregen und für eine gemeinsame Sache zu gewinnen.
      
Er beherrschte die Kunst der Rede - der vor großem Publikum wie der im kleinen, vertrauten Kreis. Er hatte das Gespür für das rechte Wort, die passende Geste zur richtigen Zeit : Mal war es eine Spruchweisheit aus der Bibel, mal ein Bonmot aus seinem reichen Zitatenschatz, mal Humorvolles, mal Besinnliches oder einfach die Aufforderung zum gemeinsamen Singen, mit der er seine Freunde überraschte.

Seine Zuversicht und seine Lebensfreude waren bewundernswert.
Mancher hat seinen Rat gesucht und sein ausgewogenes Urteil geschätzt. Die Art und Weise, wie er Anteil genommen hat an Freud und Leid seiner Freunde, wie er sich gesorgt und getröstet hat, und nicht zuletzt sein Gottvertrauen, waren beeindruckend.

So werden wir ihn dankbar in Erinnerung behalten.


Voerde, den 20. September 1998  

Walter Jansen

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